
Der vergessene Kreuzzug – und ein offenes Höllenportal
2010 wagte Electronic Arts mit „Dante’s Inferno“ ein waghalsiges Experiment. Locker auf Dantes „Göttlicher Komödie“ basierend, prügelte sich der gefallene Kreuzritter durch die Hölle selbst, um Beatrice zu retten. Der Erfolg ließ Hoffnungen auf eine große Action-Reihe wachsen. Doch hinter verschlossenen Türen plante Visceral Games weit mehr als nur eine Fortsetzung.
Die Entwickler wollten Dante eine Reise antreten lassen, die das erste Abenteuer völlig auf den Kopf stellt. Statt hinab in die Tiefen der Verdammnis sollte es diesmal hinauf gehen. Ein kompletter Perspektivwechsel – und der Beginn einer epischen Trilogie.
Kapitel 2: „Hoffen wir, dass es so bleibt“ – Krieg im Fegefeuer und ein tödlicher Betrug
IGN veröffentlichte jetzt erstmals Details zum gecancelten „Dante’s Inferno 2: Purgatorio“. Der Held wäre den sieben Todsünden begegnet, eine nach der anderen – und nicht nur Dämonen hätten ihm im Weg gestanden. Durch sein Handeln im ersten Spiel wäre ein kosmischer Krieg entfesselt worden: Erzengel gegen die Armeen Lucifers, mitten in der Läuterung der Seelen.

Bekannte Figuren wie St. Lucia und Virgil sollten an Dantes Seite zurückkehren. Und oben, im Paradies, sollte eigentlich das Happy End warten. Doch der Joker des Teufels schlägt später zu. Laut den Berichtsentwürfen wäre das Spiel mit einem Schockmoment geendet: Lucifer manipuliert Beatrice, ermordet Dante im Himmel und schleudert ihn zurück in die Hölle. Nur ein Funke Hoffnung bleibt, als Lucia ihm verspricht, dass selbst dieser Fall „Teil von Gottes Plan“ sei.
Der finale dritte Teil – „Paradiso“ – hätte das Chaos schließlich auf die Erde gebracht. Dante und Beatrice bekommen eine Tochter, die als Kriegerin zwischen Engeln und Menschen die letzte Schlacht schlagen sollte. Das Ziel: ein neues göttliches System, das sterblichen Seelen Gnade statt ewiger Verdammnis schenkt.

