Lange schwärmten Gamer davon, wie günstig der Xbox Game Pass wäre. Indie-Hits und Spiele zum Release haben die Kosten für Gaming erheblich reduziert. Doch nun hat Microsoft das Abo verteuert. Rund 27 € werden künftig monatlich für Ultimate fällig. Mit dem erhöhten Preis wurde das Abo inhaltlich ausgebaut – was aber nicht ausgereicht hat, um Kritiker verstummen zu lassen.

Bild: Pixabay

Preiserhöhung um satte 50 Prozent

Anfang Oktober hat Microsoft angekündigt, den Abopreis für Xbox Game Pass weltweit anheben zu wollen. Hierzulande von 17,99 € auf 26,99 €. Jährlich entstehen so Kosten von 323,88 €. Mit anderen Worten: Vier Vollpreistitel, wenn diese zum Release für 80 € erstanden werden. Nach dieser Ankündigung ist ein Sturm der Entrüstung über Microsoft hereingebrochen. User waren erbost – zumal die Preiserhöhung das Abo um satte 50 % verteuerte. Steigen in Online Casinos mit Echtgeld die Prozente, ist dies Grund zur Freude. Handelt es sich um einen Bonus, sichert man sich mehr Guthaben. Überragt die persönliche Auszahlungsrate den RTP eines Slots um 50 %, prasseln die Gewinne aufs Konto. Unmut käme allenfalls auf, wenn Einzahlungen mit Gebühren verbunden wären oder die Auszahlungsquoten sinken. Beides kommt in den besten Casinos jedoch nicht vor.

Neben den gestiegenen Preisen hat Microsoft die Namen zweier Mitgliedschaften abgeändert. Game Pass Core heißt ab sofort Game Pass Essential, und Standard wird durch Premium ersetzt. Auch inhaltlich hat Xbox die Abomodelle überarbeitet.

Neue Inhalte im Game Pass Ultimate

Tatsächlich hebt Game Pass Ultimate nicht nur die Preise an – das Abo geht mit neuen Vorteilen einher. Ubisoft+ Classics ergänzt das Portfolio um 49 Titel, etwa die Spielereihe Assassin’s Creed, Prince of Persia: The Lost Crown oder UNO. Ab dem 18. November ist in Ultimate Fortnite Crew enthalten: Ein Abo fürs Battle Royale Fortnite, das Zugang zu mehreren Battle Passes bietet und monatlich 1.000 V-Bucks verschenkt.

Insgesamt verspricht Microsoft eine Games-Auswahl von mehr als 400 Spielen. Mittels Xbox Rewards soll es möglich sein, jährlich Punkte im Gegenwert von 100 € zu erspielen. Auch für den Kauf neuer Games werden Punkte gutgeschrieben. Allerdings hat Microsoft die 10 % Rabatt zurückgenommen, die DLC-Inhalte vergünstigt haben. Game Pass Premium garantiert mehr als 200 Titel, aber keine Spiele, die zum Release im Game Pass Ultimate erscheinen. Bei Core schrumpft das Portfolio auf etwas mehr als 50 Games zusammen. Auch der PC Game Pass, der inhaltlich Ultimate ähnelt, entkommt der Teuerungsrate nicht. Jedoch steigen die Kosten lediglich um 25 %, von 11,99 € auf 14,99 €. Um den Game Pass für PC voll auszureizen, ist ein leistungsfähiger Gaming-Rechner unerlässlich.

Eigentlich ein starkes Jahr für Xbox Game Pass

Mit dem französischen JRPG Clair Obscur: Expedition 33, dem Puzzle-Roguelike Blue Prince, Indie-Hits wie Hollow Knight: Silksong und dem Ego-Shooter Doom: The Dark Ages hat Xbox Game Pass in diesem Jahr vieles richtig gemacht. Die Remaster zu The Elder Scrolls IV: Oblivion und Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4 waren ab Tag eins im Game Pass abrufbar. Wer den Game Pass an seinen Spielen misst, muss 2025 konsequenterweise ein Loblied anstimmen.

Tatsächlich ist die Community mit den aufgezählten Spielen zufrieden. Was die Kritik eigentlich befeuert hat, waren die als Vorteil verkauften Ubisoft+ Classics und das Abo für Fortnite Crew. Classics umfasst in die Jahre gekommene Titel. Nicht zu verwechseln ist das Abo mit Ubisoft+ Premium, das Neuerscheinungen und DLC einschließen würde. Fortnite Crew wiederum ist überflüssig, wenn kein Interesse am Battle Royale besteht. Wer mit Ubisoft+ oder Fortnite nichts anzufangen weiß, muss also 50 % mehr bezahlen – ohne irgendetwas zurückzuerhalten.

Proteste hatten 2021 zu einem Umdenken geführt

2021 hatte die lautstarke Kritik Microsoft zum Einlenken bewegt. Damals hatte man den Preis für Xbox Live Gold – so der Name des früheren Online-Abos – effektiv verdoppelt. Mitgliedschaften für ein Jahr wurden aus dem Sortiment genommen, die Kosten stiegen von 59,99 € auf 119,98 €. Wenig verwunderlich war die Community mit einem verdoppelten Preis nicht gerade einverstanden. Nach einigen Tagen entschuldigte sich Microsoft kleinlaut und beließ alles beim Alten. Diesmal scheint Microsoft einen längeren Atem zu haben. Statt nachzugeben, scheint man die Kritik aussitzen zu wollen.

Kritiker plädieren für anpassbare Mitgliedschaften

In den sozialen Medien hatten einige User eine Zwischenstufe vorgeschlagen, die sich zwischen Premium und Ultimate einpendeln würde. Das würde bedeuten: Day-One-Releases ja, allerdings weder EA Play noch Ubisoft+ Classics oder Fortnite Crew. Dass Microsoft hierauf eingeht, ist unwahrscheinlich. Game Pass Ultimate bündelt die Vorteile schließlich bewusst, um das teuerste Abo anzupreisen. Dass Premium bei näherer Betrachtung so unattraktiv wirkt, ist vermutlich gewollt. Sony hat während der letzten Preisnachlässe etwa einen höheren Rabatt auf PlayStation Plus Premium – das teuerste Abo – gewährt, sodass für Premium wenig mehr als für Extra zu zahlen war. Deshalb sind die Nutzerzahlen für Premium stark angestiegen, obwohl das Abo PlayStation Plus Extra kaum überlegen ist.

Dass Abos teurer werden, ist unvermeidlich

Abomodelle sind in den Anfangsjahren häufig sehr günstig. Ziel ist es, das Wachstum stark zu befördern, herauszufinden, wann der Zenit erreicht ist. Strömen wenige neue User zum Abo oder gehen die Nutzerzahlen zurück, muss der Abopreis angehoben werden. Externe Faktoren – zum Beispiel die jährliche Inflation – wirken sich mit der Zeit ebenfalls auf den Preis aus.

Beim Xbox Game Pass lassen sich die Kosten fürs Abo teilweise abfedern, indem Codes für günstigere Mitgliedschaften gekauft und später zu einem Ultimate-Abo umgewandelt werden. So kann der Abopreis reduziert werden, da Microsoft die Laufzeit vorteilhaft umrechnet.

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