Ein Satz, der alles veränderte

Auf Reddit wollte ein Fan nur eine harmlose Frage stellen – und löste damit eine kleine Explosion aus. Als Andrzej Sapkowski, der geistige Vater von „The Witcher“, gefragt wurde, ob er künftig eigene Hexerschulen in seine Bücher einbauen werde, reagierte er mit ungewohnter Schärfe.

„Das Thema ‚Hexerschulen‘ bedarf – ich bitte um Entschuldigung – einer längeren Erklärung“, leitete er seine Antwort ein. Und dann folgte ein ungewöhnlich ehrliches Geständnis: In seiner Kurzgeschichtensammlung „Der letzte Wunsch“ habe sich einst ein einzelner Satz über eine „Schule des Wolfs“ eingeschlichen. Heute sieht Sapkowski das als Fehler. „Später hielt ich ihn für unwürdig, narrativ falsch und sogar handlungsschädigend“, sagte er – und betonte, dass er danach nie wieder von solchen Schulen gesprochen habe.

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Doch genau dieser kleine Satz genügte, um den Spieleentwicklern ein riesiges Tor zu öffnen. „Adaptierende, insbesondere Videospieler, haben mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit an der Idee festgehalten und diese ‚Hexerschulen‘ wunderbar vervielfältigt. Völlig unnötig.“


Zwischen Ärger und möglichen Lösungen

Wer die Spiele kennt, weiß, wie tief die Idee inzwischen verankert ist: Neben der Schule des Wolfs, zu der Geralt gehört, gibt es in den Games auch die der Katze, des Greifs, des Bären, der Viper, des Mantikors und sogar des Kranichs. Millionen Spielerinnen und Spieler verbinden genau diese Vielfalt inzwischen mit dem Witcher-Universum – sehr zum Unmut des Autors.

Sapkowski verriet, dass er selbst noch unschlüssig sei, wie er künftig mit diesem „Fehltritt“ umgehen solle. Zwei Möglichkeiten schweben ihm vor: „Vielleicht wähle ich den Weg des geringsten Widerstands und streiche den Satz über die ‚Schule‘ aus zukünftigen Ausgaben von ‚Der letzte Wunsch‘.“ Oder aber er baue die Thematik doch noch in neuer Form in die Romanwelt ein. Dabei könnte er, wie er andeutete, die Hexer-Medaillons und ihre tiefere Bedeutung stärker in den Vordergrund rücken.

Fest steht: Für Sapkowski ist die Debatte über die Schulen mehr als nur eine Randnotiz. Sie zeigt, wie ein kleiner erzählerischer Funke eine ganze Fangemeinde entfachen – und den Schöpfer selbst in Erklärungsnot bringen kann.

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