
In seinem aktuellen Geschäftsbericht hat Sony nicht nur Zahlen und Strategien offengelegt, sondern auch Einblicke in die neuen Arbeitsmethoden gegeben. Dabei wurde deutlich, wie stark die Künstliche Intelligenz – die KI – mittlerweile in die Produktionsprozesse von Videospielen und Animes eingebunden wird. Durch den Einsatz von KI können zahlreiche Abläufe beschleunigt und vereinfacht werden, ohne dabei die kreative Freiheit der Entwickler und Künstler einschränken zu müssen.

PlayStation 5 bleibt das Flaggschiff
Die Ausrichtung der PlayStation-Sparte war der Mittelpunkt des Berichts. Nach Unternehmensangaben richtet sich der Fokus ganz klar auf die aktuelle Konsolengeneration. Die PlayStation 5 soll das Flaggschiff des Unternehmens bleiben, während parallel stärker in die Bindung der Spielergemeinschaft investiert wird. Bemerkenswert ist vor allem auch ein Blick auf die Verkaufszahlen: Nur noch 3 Prozent der Spiele wurden im vergangenen Geschäftsjahr als physische Datenträger verkauft. Schon jetzt gibt es Gerüchte, die PlayStation 6 werde nur noch mit einem optionalen Laufwerk auf den Markt gebracht.
Neben den geschäftlichen Eckdaten legte Sony auch dar, wie die KI die tägliche Arbeit in den Entwicklungsstudios unterstützt. Die Sorge, dass Algorithmen die kreative Arbeit vollständig übernehmen könnten, hält das Unternehmen für nicht begründet. Stattdessen sollen die Systeme gezielt bei wiederkehrenden Aufgaben eingesetzt werden, damit den Mitarbeitern mehr Freiraum für kreative Entscheidungen gelassen wird.
Ein Beispiel liefert das Actionspiel „Marvel’s Spider-Man 2“, das im Herbst 2023 erschienen ist. Bei der Lokalisierung kam eine KI-gestützte Spracherkennung zum Einsatz, die dabei geholfen hat, Untertitel in mehreren Sprachen einzubauen. Ohne diese Automatisierung hätte der Prozess wesentlich länger gedauert und zusätzliche Ressourcen beansprucht.
Auch die Anime-Sparte von Sony profitiert von dieser Entwicklung. Mit AnimeCanvas hat der Konzern etwa eine eigene Plattform entwickelt, die Kolorierungsarbeiten übernimmt. Die Zeichner und die Animatoren müssen dadurch weniger Zeit mit Routinetätigkeiten verbringen und können sich dadurch stärker auf Storytelling, Figuren und visuelle Feinheiten konzentrieren.
Die KI kommt immer häufiger zum Einsatz – auch im Bereich des Glücksspiels. So gibt es kaum noch einen Anbieter in der Liste der besten Casinos mit Blackjack, der nicht mit Künstlicher Intelligenz arbeitet. Die KI achtet nicht nur auf das Spielverhalten und schlägt Alarm, wenn sie Veränderungen bemerkt, sondern erstellt auch individuelle Bonusangebote.
Neue Technik in der Anime-Produktion
Ein weiterer technologischer Baustein ist die Mocopi-Software. Dabei werden Bewegungen erfasst und für die weitere Animation aufbereitet. Diese neuartige Form der Motion Capture-Technik erleichtert den Prozess und spart in weiterer Folge auch Produktionszeit. Sony hat darüber berichtet, dass Mocopi bei der Serie „Solo Leveling“ eingesetzt wurde und dort maßgeblich an der schnellen Fertigstellung beteiligt war. Für die Macher bedeutet das, dass sie ihre Energie stärker in kreative Prozesse wie Szenenaufbau oder Charakterentwicklung investieren können.
Diese ganzen Beispiele zeigen eindeutig, dass Sony nicht Menschen durch KI ersetzt, sondern KI als Unterstützung verwendet. Ziel sei es, die vielen Routinearbeiten zu verringern, ohne die individuelle Handschrift der Entwickler und Künstler zu verwässern. In einer Branche, die immer stärker auf kurze Produktionszyklen und internationale Märkte ausgerichtet ist, bietet diese neue Herangehensweise einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Schattenseiten des Fortschritts
Doch während Sony den Einsatz von KI als neue Chance sieht, gibt es aber auch andere Beispiele, die die Kehrseite des technologischen Wandels beleuchten. So kündigte Microsoft in diesem Jahr an, mehrere Hundert Mitarbeiter zu entlassen, deren Aufgaben künftig von automatisierten Systemen übernommen werden sollen. Diese Entwicklung wirft natürlich auch Fragen nach Arbeitsplatzsicherheit, Verantwortung und dem richtigen Maß an Automatisierung auf.
Sony selbst gibt sich in dieser Hinsicht wesentlich zurückhaltender. Statt ganze Bereiche im Unternehmen zu ersetzen, setzt der Konzern auf punktuelle Unterstützung, die Menschen entlastet. Dennoch bleibt offen, wie sich der immer stärker werdende Einsatz von KI langfristig auf die Arbeitswelt in der Entertainmentbranche auswirken wird.
Der aktuelle Geschäftsbericht macht jedenfalls deutlich, dass Sony weiterhin stark auf die Verbindung von Technologie und Kreativität setzt. Mit der PlayStation 5 als zentralem Produkt, einer klaren Digitalstrategie und einem gezielten Einsatz mit KI will das Unternehmen seine Position im Gaming- und Anime-Markt weiter ausbauen. Gleichzeitig steht Sony aber auch vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Innovation und gesellschaftlicher Verantwortung zu meistern.

