
Stop Killing Games – Ubisoft gerät erneut in die Kritik
Verkaufszahlen sind für viele Gamer längst mehr als eine trockene Statistik. Sie helfen bei der Kaufentscheidung, dienen Analysten als Gradmesser und werden in der Branche als sichtbares Zeichen für Erfolg oder Misserfolg gelesen. Umso überraschender ist es, dass Ubisoft genau diesen Einblick nun verwehrt. Für „Assassin’s Creed Shadows“ und „Star Wars Outlaws“ werden seit Juli keine Verkaufszahlen mehr veröffentlicht.
Die Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Ubisoft ohnehin massiv in der Kritik steht. Erst im vergangenen Jahr entzürnte der Konzern seine Fans mit der endgültigen Abschaltung von The Crew. Das Spiel verschwand damit komplett von der Bildfläche – ein Vorgang, der die Petition „Stop Killing Games“ ins Rollen brachte und das Vertrauen vieler Spieler nachhaltig erschütterte. Nun also ein weiterer Schritt, der für Skepsis sorgt: fehlende Transparenz bei zwei der wichtigsten Veröffentlichungen des Jahres.
Millionenverkäufe, aber keine Zahlen – was steckt dahinter?
Bis vor wenigen Monaten waren die Daten noch öffentlich: Laut Berichten erreichte „Assassin’s Creed Shadows“ über fünf Millionen Spieler und avancierte zu einem der größten Ubisoft-Erfolge der letzten Jahre. „Star Wars Outlaws“ hingegen tat sich schwerer – mit rund einer Million Verkäufen wurde es von Beobachtern als Flop bezeichnet. Genau an diesem Punkt scheint der Kurswechsel zu beginnen.
Der Branchenanalyst Mat Piscatella von Circana bestätigte kürzlich über Social Media, dass Ubisoft seine Zahlen nicht mehr an die Firma weitergibt. Eine offizielle Begründung aus Paris steht allerdings noch aus. Die Vermutung vieler Fans: Ubisoft möchte verhindern, dass künftige Kaufentscheidungen zu sehr von nackten Statistiken abhängen. Kritiker sehen darin jedoch weniger Schutz, sondern den Versuch, unliebsame Wahrheiten unter Verschluss zu halten.
Ob dieser Schritt ein einmaliger Ausrutscher bleibt oder Ubisoft seine Strategie langfristig umbaut, wird sich erst mit den kommenden Releases zeigen. Sicher ist: Die Diskussion um Transparenz und Kundenfreundlichkeit dürfte dem Publisher noch lange erhalten bleiben.

