
Ausgebremst im Rückspiegel – wie es um Need for Speed steht
Für viele Gamer war Need for Speed einst der Inbegriff digitaler Freiheit: Nach der Schule die Motoren aufheulen lassen, im Tuning-Menü versinken oder vor der Polizei davonrasen – ikonische Momente, die das Genre prägten. Doch genau diese Erinnerungen bekommen jetzt einen bitteren Beigeschmack. Denn intern bei EA deutet alles darauf hin, dass das Rennspiel-Franchise auf unbestimmte Zeit pausiert – und vielleicht nie wiederkehrt.
Auslöser ist offenbar ein Strategiewechsel: Speedhunters, die eng mit NfS verknüpfte Auto-Plattform, steht vor dem Aus. Parallel zieht EA die Reißleine bei alten Ablegern wie Rivals, dessen Server im Oktober offline gehen. Entwickler Criterion, eigentlich verantwortlich für die Reihe, konzentriert sich inzwischen fast ausschließlich auf Battlefield. Ein klares Zeichen dafür, dass Need for Speed vorerst keine Rolle mehr in EAs Zukunftsplanung spielt.
Zwischen Hoffnung und Leerlauf – was jetzt noch möglich ist
Tatsächlich laufen sämtliche Ressourcen aktuell in Richtung Battlefield 6 – sogar das Restteam von NfS werkelt nun an der Shooter-Reihe. Damit ist eine neue Episode frühestens nach dem BF6-Launch realistisch. Was wie ein Rückschritt klingt, könnte sich aber langfristig als Vorteil entpuppen: In Battlefield testet EA über sogenannte „Labs“ neue Gameplay-Ideen – unter anderem mit Rückbezug auf Community-Wünsche aus anderen Genres.
Zudem zeigt ein Blick auf die Verkaufszahlen: Unbound, der letzte NfS-Ableger, enttäuschte nicht nur finanziell – auch der Look und das offene Weltkonzept wirkten überholt. Ein Reboot müsste deutlich mutiger ausfallen. Branchennahe Analysten halten es für denkbar, dass EA die Rennspielmarke mittelfristig neu positioniert – mit stärkerem Simulationsfokus, wie ihn etwa GT7 und Forza erfolgreich vormachen.

