Wenn Nebel Geschichten flüstert
Im neuen DLC Wicked Isle zu Atomfall betreten Spieler erstmals Midsummer Island – ein vergessener Ort, der mehr verbirgt als nur Ruinen. Verhangen von giftigem Dunst und gezeichnet vom atomaren Erbe des Windscale-Reaktors, wirkt die Insel wie aus einem Albtraum. Der Zugang erfolgt über Wyndham Village, wo ein alter Bootsmann auf mutige Seelen wartet. Wer sich einlässt, wird tief in ein Netz aus Mythen, Wahnsinn und Verzweiflung gezogen.
Die Inspiration stammt nicht zufällig aus britischer Folklore – alte keltische Rituale und realhistorische Vorbilder wie die isolierte „Anthrax-Insel“ haben bei der Gestaltung Pate gestanden. Die daraus resultierende Atmosphäre erinnert streckenweise an Lovecrafts düsterste Visionen. Piratenähnliche Plünderer mit Narben im Gesicht und verseuchte Druiden mit leuchtenden Augen beherrschen die Insel. Beide Fraktionen sind dabei alles andere als menschlich geblieben.
Wicked Isle: Mehr als nur ein neuer Schauplatz
Die Erweiterung bringt dabei deutlich mehr als nur einen Tapetenwechsel. Denn neben finsteren Kulissen wie überwucherten Kathedralen und feuchten Höhlen erwartet Spieler ein Satz neuer Waffen. Darunter auch die wuchtige Blunderbuss-Schrotflinte, vergiftete Dolche, ein Bogen und ein Imkerstab, der Insektenschwärme freisetzt. Auch der Metalldetektor erhielt ein Upgrade und hilft nun, wertvolle Überbleibsel aus der Vorzeit der Katastrophe zu orten.
Der eigentliche Reiz liegt jedoch im Erzählerischen: Midsummer Island öffnet Türen zu neuen Storypfaden, die sogar den Verlauf der Hauptgeschichte beeinflussen. Abhängig von den getroffenen Entscheidungen warten neue Enden und alternative Auflösungen. Die Erweiterung erschien am 3. Juni 2025 und kostet 19,99 €. Besitzer der Deluxe Edition erhalten sie ohne Zusatzkosten. Wer Atomfall bereits mochte, bekommt mit Wicked Isle nicht nur mehr Inhalt, sondern auch eine unheimlich dichte Erfahrung, die das Spiel auf ein neues erzählerisches Niveau hebt. Ein echter Geheimtipp für Fans narrativer Endzeitabenteuer.
