Wenn es um digitale Innovation geht, wird die Schweiz meist mit Fintech, Blockchain und solider Infrastruktur in Verbindung gebracht. Banken, Krypto-Hubs und Universitäten wie ETH Zürich oder EPFL Lausanne haben das Land als technologischen Vorreiter positioniert. Doch wie steht es um das Videogaming? Kann die Schweiz neben international führenden Gaming-Nationen wie Japan, den USA oder Frankreich mithalten? Ein Blick auf Hochschulen, Studios, Förderstrukturen, Community und wirtschaftliche Bedeutung zeigt: Die Schweiz ist kein AAA-Standort, aber sie entwickelt sich zu einem bemerkenswerten Nischenplayer mit wachsender Relevanz.Mit dem am 21. August 2025 erschienenen Titel Herdling des Zürcher Studios Okomotive lag im Sommer eine Neuerscheinung vor, die international Aufmerksamkeit erhielt. Das Spiel verbindet atmosphärisches Storytelling mit einer alpinen Spielwelt, in der Spieler eine Herde magischer Kreaturen durch die Landschaft führen.

KI generiertes Bild

Hochschulen und digitale Stärke

Die Schweiz verfügt über eine bemerkenswerte technologische Grundlage, die auch für die Spieleindustrie von Bedeutung ist. Hochschulen wie die ETH Zürich und die EPFL Lausanne gehören zu den weltweit führenden Institutionen in den Bereichen Informatik, Grafikprogrammierung und Mensch-Maschine-Interaktion. Forschungseinrichtungen wie das Game Technology Center der ETH fördern zudem die Ausbildung von Talenten, die später auch in der Videospielentwicklung tätig werden.

Darüber hinaus ist die Schweiz ein internationaler Knotenpunkt für Fintech, Blockchain und Tokenisierung. Diese Entwicklungen sind nicht nur für die Finanzwelt interessant, sondern auch für das Gaming-Ökosystem: Tokenisierung von Spielinhalten, digitale Assets oder blockchainbasierte Monetarisierungsmodelle gehören zu den Feldern, in denen Synergien entstehen. Damit positioniert sich die Schweiz als Schnittstelle zwischen Finanztechnologie und interaktiver Unterhaltung.

Vielfalt trotz kleiner Marktgröße

Die eigentliche Spieleproduktion in der Schweiz ist zwar überschaubar, aber keineswegs unbedeutend. Laut dem Swiss Entertainment & Media Outlook 2025–2029 von PwC erreichte der Videogame-Markt in der Schweiz 2024 einen Umsatz von rund 1,45 Milliarden Franken. Die Entwicklerlandschaft besteht überwiegend aus kleinen und mittelgroßen Studios, die sich besonders in den Regionen Zürich, Lausanne und Genf konzentrieren.

Besonders hervorzuheben ist GIANTS Software aus Zürich, das mit seiner „Farming Simulator“-Reihe einen weltweiten Erfolg geschaffen hat. Die Spieleserie erreicht Millionen Spielerinnen und Spieler und zeigt, dass Schweizer Studios internationale Erfolgstitel hervorbringen können. Ein weiteres Beispiel ist Eagle Dynamics SA, bekannt für hochrealistische Flugsimulatoren, die sowohl in der Gaming-Community als auch im professionellen Bereich geschätzt werden. Ergänzend entwickelt DNA Studios maßgeschneiderte Videospielprojekte für Kunden und positioniert sich damit in einem spezialisierten Segment.

Mit Okomotive verfügt die Schweiz zudem über ein Studio, das sich international einen Namen gemacht hat. Nach den erfolgreichen FAR-Spielen veröffentlichte das Team am 21. August 2025 den Titel Herdling. Das atmosphärische Adventure führt Spieler durch eine alpine Welt, in der sie eine Herde mystischer Kreaturen leiten – ein Beispiel dafür, wie Schweizer Kreativität globale Resonanz findet.

Neben diesen etablierten Namen existiert eine Vielzahl von Indie-Studios und kleineren Entwicklern. Diese bedienen Nischenmärkte, experimentieren mit neuen Spielmechaniken oder entwickeln innovative Konzepte für Mobile und PC. Der Schwerpunkt liegt klar auf Kreativität und Spezialisierung statt auf großen AAA-Budgets.Im iGaming zeigen zudem die besten Online Casinos der Schweiz, dass technologisches Niveau, Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit den höchsten Branchenstandards entsprechen. Schweizer Online Casinos gelten als sicher und seriös, da Spielergebnisse vollständig zufallsbasiert sind. Sie bieten ein breites Spielportfolio von Slots über Tischspiele bis zu Live-Dealer-Angeboten sowie Bonusaktionen. Der iGaming-Umsatz in der Schweiz im Jahr 2024 betrug rund CHF 310.0 Millionen.

Festivals, Kultur und Unterstützung

Ein zentraler Baustein für die Entwicklung der Schweizer Games-Szene ist die Förderung durch öffentliche und halbstaatliche Institutionen. Besonders hervorzuheben ist die Kulturstiftung Pro Helvetia, die seit mehreren Jahren Programme für Interactive Media anbietet. Ziel ist es, Indie-Projekte, Nachwuchsentwicklerinnen und -entwickler sowie innovative Formate zu unterstützen.

Solche Förderungen sind entscheidend, da die Schweizer Branche im internationalen Vergleich mit geringen Budgets operiert. Durch Zuschüsse und Beratungsangebote können jedoch Projekte realisiert werden, die ohne staatliche Hilfe kaum möglich wären. Damit wird auch die internationale Sichtbarkeit kleiner Studios gestärkt, die auf Festivals und Märkten auftreten können.

Neben den Produktionsbedingungen spielt auch die Community eine wichtige Rolle. Heute übernehmen Events wie die Zurich Pop Con & Game Show diese Funktion: Die Messe kombiniert Popkultur mit einer großen Gaming-Area, bietet Turniere, Präsentationen und Austauschmöglichkeiten und zieht jährlich zehntausende Besucherinnen und Besucher an. 

Auf internationaler Ebene sorgt zudem die von Pro Helvetia organisierte SwissGames Showcase dafür, dass Schweizer Studios auf Messen wie der Gamescom oder der GDC sichtbar werden. Diese Formate bringen Entwickler, Investoren und Spieler zusammen und machen deutlich, dass Gaming in der Schweiz längst ein fester Bestandteil von Kultur und Öffentlichkeit ist.

Darüber hinaus widmen sich Institutionen wie das Musée Bolo in Lausanne der Dokumentation und Vermittlung digitaler Kultur, inklusive Videospielen. Solche Formate zeigen, dass Games in der Schweiz zunehmend auch als kulturelles Gut verstanden werden – nicht nur als Wirtschaftsfaktor.

Klein, aber sichtbar

Die Schweiz wird im Videogaming auch in den kommenden Jahren kein AAA-Schwergewicht neben Japan oder den USA sein. Doch die Entwicklung zeigt, dass sich das Land als stabiler Nischenstandort etabliert hat. Mit einem Marktvolumen von rund 1,45 Milliarden Franken im Jahr 2024 ist Gaming längst ein bedeutender Teil der digitalen Wirtschaft. Gleichzeitig sorgen Hochschulen für technologisches Know-how, während Förderprogramme die kreative Indie-Szene stärken. Studios wie GIANTS Software, Eagle Dynamics SA oder Okomotive beweisen, dass Schweizer Produktionen international bestehen können. 

Damit lässt sich sagen: Die Schweiz kann Gaming – nicht in Form von Blockbustern am Fließband, sondern durch Innovation, Spezialisierung und internationale Vernetzung.

Quellen:

https://prohelvetia.ch/en/whats-on/swissgames-showcase-2025-selected-studios
https://www.pwc.ch/en/publications/2024/SEMO-2024-2028.pdf
https://prohelvetia.ch/en/whats-on/swissgames-at-gamescom-2025
https://zurichpopcon.ch/en/what-is-the-zurichpopcon
https://prohelvetia.ch/en/find-support/game-design-emerging-talents-swissgames-showcase-mentorship-programme
https://zurichpopcon.ch/en
https://en.wikipedia.org/wiki/Mus%C3%A9e_Bolo
https://www.pwc.ch/en/insights/tmt/entertainment-and-media-outlook-2025-2029.html
https://www.pwc.ch/en/publications/2025/SEMO-Switzerland-2025.pdf
https://www.gamingintelligence.com/tag/switzerland
https://store.steampowered.com/app/3047750/Herdling
https://www.srf.ch/kultur/games/cozy-game-aus-zuerich-wie-ein-spaziergang-was-das-game-herdling-so-grossartig-macht

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