
Euphorie trifft Ernüchterung
Ubisoft wollte mit der Demo zu Anno 117: Pax Romana eigentlich einen Vorgeschmack auf den großen Release im November liefern – doch die Reaktionen sind überraschend kühl. Auf Steam reichen die Wertungen derzeit nur für ein „ausgeglichen“, was für ein Anno-Spiel ungewöhnlich ist.
Der Hauptkritikpunkt vieler Spieler: Die Demo endet nach einer Stunde automatisch, unabhängig vom Spielfortschritt. Wer bis dahin nicht über Stufe zwei hinauskommt, hat Pech gehabt. Für zahlreiche Fans ist das schlicht zu wenig Zeit, um die neuen Mechaniken und die Atmosphäre des römischen Reichs wirklich zu erleben. „Man fühlt sich, als würde man mitten im Aufbau wieder vom Tisch gezogen“, klagt ein User.
Dabei war die Erwartungshaltung hoch – schließlich gilt Anno 117 als einer der spannendsten Teile der Serie seit Jahren. Doch ausgerechnet das, was Lust machen sollte, hinterlässt nun einen faden Beigeschmack.
„Unübersichtlich, unschön“ – die UI-Debatte
Neben der knappen Spielzeit sorgt vor allem die Benutzeroberfläche für erhitzte Diskussionen. Viele Spieler empfinden das Menü als überladen und wenig intuitiv. Ein User fasst es drastisch zusammen: „Der größte Kritikpunkt ist das UI. Unübersichtlich, unschön. Teilweise wusste ich nicht mehr, wo was ist.“
Besonders die Bau-Menüs stehen in der Kritik. Statt der gewohnt klaren Strukturen müsse man sich durch mehrere Tabs klicken, während störende Pop-ups den Blick auf Produktionsketten verdecken. Auch die Darstellung der Ressourcen kommt nicht gut an. Denn einige Icons seien schlicht „Quatsch“ und der leicht comicartige Stil passe nicht zum historischen Setting.
Trotz all der Einwände bleibt Hoffnung: Viele Fans geben Ubisoft Mainz die Chance, bis zum Release am 13. November 2025 nachzubessern. Ob die Entwickler die Kritik ernst nehmen und rechtzeitig reagieren, entscheidet vielleicht darüber, ob Anno 117 ein neuer Meilenstein wird – oder ein Experiment, das hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

