
Zwischen Kreativpause und Machtkampf
Hinter den Kulissen von Subnautica 2 tobt derzeit ein erbitterter Streit, der weit über normale Entwicklungsprobleme hinausgeht. Drei Schlüsselfiguren des Entwicklerstudios Unknown Worlds – darunter Game-Director Charlie Cleveland und CEO Ted Gill – mussten ihre Posten räumen. Gemeinsam mit Mitgründer Max McGuire werfen sie Publisher Krafton nun vor, das Projekt gezielt sabotiert zu haben. Ihr Vorwurf: Die Veröffentlichung sei absichtlich verzögert worden, um sich um Millionenprämien zu drücken.
Die drei Ex-Verantwortlichen sprechen in ihrer Klageschrift von einer regelrechten Kampagne. Geplante PR-Maßnahmen sollen gestrichen, Teamstrukturen aufgelöst und Subnautica 2 schließlich einem neuen Publishing-Team übergeben worden sein – dessen Leitung angeblich nicht einmal Englisch spricht. Die Entwicklung des Spiels habe darunter stark gelitten. Dabei sei der Titel aus Sicht des Teams durchaus bereit für den Early Access gewesen. Trotzdem verschob Krafton den Start auf 2026 – offiziell, um die Qualität zu verbessern.
Die Anschuldigungen treffen auf ein Studio, das sich nach außen hin immer als innovationsgetrieben und fanorientiert präsentierte. Jetzt stehen persönliche Enttäuschung und wirtschaftliches Kalkül im Raum. Besonders heikel: Die Ex-Mitarbeiter behaupten, eine Bonuszahlung von 250 Millionen Dollar sei der wahre Grund für die Verzögerung. Laut internen Plänen sei diese nämlich an einen früheren Veröffentlichungstermin gekoppelt gewesen.

