Wenn Maschinen plötzlich mitreden

Manchmal holt einen die eigene Idee schneller ein, als einem lieb ist. In The Alters steht das Menschsein selbst im Mittelpunkt: Der Techniker Jan klont auf einem fremden Planeten alternative Versionen seiner selbst – jede mit eigener Persönlichkeit, eigenen Ängsten, eigenen Stärken. Was nach tiefgründiger Sci-Fi-Philosophie klingt, bekommt nun einen Beigeschmack: In einem Spiel über „echte“ Identität sollen Inhalte von künstlicher Intelligenz stammen.

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In Foren und auf Plattformen wie Reddit hagelte es Kritik. Spieler bemerkten Formulierungen in der Spielumgebung und Übersetzungen, die stark nach maschinellem Ursprung klangen. Besonders ironisch: Ausgerechnet ein Spiel über die Einzigartigkeit menschlicher Entscheidungen gerät nun selbst in eine KI-Debatte.

Das Entwicklerstudio 11 Bit (bekannt für Frostpunk und This War of Mine) sah sich gezwungen zu reagieren – und tut das mit einer überraschend offenen Erklärung.

The Alters: Entwickler klären über KI-Übersetzungen auf

Laut 11 Bit sei lediglich ein einziger KI-generierter Text als vorläufiger Platzhalter für ein grafisches Asset in der finalen Version gelandet – aus Versehen. Dieser sei inzwischen bereits zur Korrektur markiert. Zusätzlich habe man in einigen der lizenzierten Kurzfilme, die als Spielinhalte später eingefügt wurden, kurzfristig automatische Übersetzungen verwendet.

Der Umfang? Etwa 10.000 Wörter – bei einem Gesamtvolumen von über 3,4 Millionen. Also nicht mal ein halbes Prozent. Laut Studio werde die Nachbearbeitung durch Profis gerade nachgeholt. „Transparenz ist uns wichtig“, heißt es, und: Man stehe weiterhin für handgemachte Qualität.

Trotz des Vorfalls bleibt The Alters ein ambitioniertes Survival-Experiment mit faszinierender Erzählweise. Spieler bewegen sich in einem seitlich scrollenden Technik-Shelter, bauen Module, und rotieren die mobile Basis, um der gnadenlosen Sonne zu entkommen. Ohne die Hilfe ihrer eigenen Klone wären sie dabei chancenlos – und vielleicht zeigt gerade das, wie viel wir trotz Technologie doch noch auf echte Menschen angewiesen sind.

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