
Ein Strategiewechsel mit Vorgeschichte
Wer bei CD Projekt Red an düstere Welten, dichte Geschichten und kompromisslose Grafik denkt, liegt nicht falsch. Doch diesmal läuft einiges anders. Mit The Witcher 4 strebt das polnische Studio nicht nur nach technischen Höchstleistungen – sondern auch nach Wiedergutmachung.
Hintergrund des Strategiewandels ist ein schmerzhafter Rückblick: Der missglückte Konsolenstart von Cyberpunk 2077 hatte CD Projekt 2020 empfindlich getroffen. Trotz des Erfolgs auf dem PC stand das Unternehmen plötzlich im Kreuzfeuer – vor allem wegen Performance-Problemen auf der PS4. Sony entfernte das Spiel sogar vorübergehend aus dem eigenen Store.
Diese Erfahrung prägt nun die Planung für das nächste Rollenspiel-Epos. Statt wie früher die PC-Version als Maßstab zu nehmen und später auf Konsole herunterzuskalieren, läuft es bei The Witcher 4 genau umgekehrt. Die Entwicklung beginnt direkt mit der Konsolenhardware im Blick – ein mutiger Schritt, der vieles verändern könnte.
Dabei geht es nicht nur um die technische Grundlage. Auch strukturell hat das Studio neue Prozesse implementiert, unter anderem eine engere Zusammenarbeit mit Epic Games und deren Unreal Engine 5. Ziel: mehr Stabilität und weniger böse Überraschungen beim Launch.
The Witcher 4 – Technikträume auf Konsole zuerst
Besonders für Konsolenspieler dürften diese Neuigkeiten Grund zur Freude sein. CD Projekt will The Witcher 4 auf PS5 und Xbox Series X/S mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde darstellen – ein klares Zeichen, wie ernst man das Thema Performance diesmal nimmt. Selbst für komplexe Open-World-Gebiete soll dieses Ziel gelten.
Spannend ist auch, dass Ciri voraussichtlich zur Hauptfigur wird – ein Wunsch, den viele Fans schon seit The Witcher 3 hegen. Damit könnte die Reihe frischen Wind erhalten, ohne ihren Charakter zu verlieren. Bei der Questgestaltung möchte man zudem bewusst auf wiederholende Sammelaufgaben verzichten – ein Kritikpunkt, der viele Rollenspiele zuletzt belastet hat.
Auch wenn PC-Spieler sich etwas länger gedulden müssen: Die Plattform bleibt ein zentraler Bestandteil der Release-Strategie. Wer mit High-End-Grafik spielt, darf sich erneut auf opulente Details und physikbasiertes Gameplay freuen – sofern die Hardware mithält.
Ein offizielles Erscheinungsdatum gibt es zwar noch nicht, doch die Richtung ist klar: Qualität vor Tempo. Und diesmal soll sie überall ankommen – nicht nur auf dem PC.

